Trauma und Therapie

Bild Schritte in der Traumatherapie
Phasen der Traumatherapie

Traumatische Ereignisse können unser System sehr nachhaltig beeinflussen. Sie sind in der Lage uns so nachdrücklich im Innersten zu verändern und zu erschüttern, dass sie jeden Bereich unserer Existenz auf Dauer beeinflussen können.

Reden allein reicht da oft nicht aus. Trotzdem versuchen wir, die Dinge rational zu erfassen.

Die Hoffnung ist, wenn "Es", "das Schreckliche" erst einmal verstanden wurde, dann lässt sich auch damit umgehen. Die Annahme lautet: " Wenn ich weiß und verstehe warum Er/Sie das getan hat, dann...". Leider ist dem nicht so. Diese Dinge sind nicht logisch mit dem Verstand zu erfassen.

 

Aber wie können wir denn überhaupt etwas so Unfassbares begreifen?

 

Zunächst einmal, gar nicht!

 

Unser System verdrängt diese überwältigenden Ereignisse so weit in unser Unterbewusstsein, dass wir kaum oder keine Erinnerung mehr daran haben. Dennoch spüren und fühlen wir sie noch. Unser Körper und unsere Emotionen reagieren, als würden die traumatisierenden Geschehnisse noch heute im Hier und Jetzt passieren. Sie beherrschen unser Denken, und sie lenken unser Handeln. Deshalb muss der Körper mit Allem in die Behandlung mit einbezogen werden.

 

Aus der Sicht der Körpertherapie ist ein Trauma eine Dysregulation des autonomen Nervensystems. Das autonome Nervensystem steuert unsere Reaktionen auf Stress. Es unterstützt uns darin, angemessen auf jede Situation zu reagieren.

Durch ein Trauma gerät das Nervensystem aus dem Gleichgewicht und kann sich nicht mehr selbständig regulieren. Diese Dysregulation kann sich in vielen Symptomen äußern, wie z. B. Schlaflosigkeit, Ängste, Depressionen, Wut, Scham oder Schuld.

Körperorientierte Methoden wie z. B. traumasensitiver Yoga unterstützen Sie dabei, sich selbständig wieder zu regulieren, Ihren Körper bewusst wahrzunehmen und sich mit ihm verbunden zu fühlen.

 

Wir sind alle einzigartige Wesen, die ganz individuell auf das Leben blicken und auf die Herausforderungen im Leben reagieren.

Und glücklicherweise gibt es eine Vielzahl von Methoden und therapeutischen Ansätzen, die sich je nach augenblicklicher Situation anbieten oder aber (noch) nicht in Frage kommen.

 

Zu Beginn unserer Zusammenarbeit stelle ich meine grundsätzliche Haltung und Herangegehensweise vor und erläutere, welche Methode möglicherweise zunächst sinnvoll erscheint. Sie haben selbstverständlich jederzeit die Möglichkeit sich dagegen zu entscheiden und nach anderen Methoden zu fragen.

Es ist durchaus möglich und sinnvoll, verschiedene Methoden auszuprobieren oder später auf Etwas zurückzukommen, was zunächst noch nicht nützlich war. Wir entscheiden gemeinsam, wie wir beginnen möchten.

 

Es gibt verschiedene Phasen in der gemeinsamen Arbeit an Ihren Themen:

 

Eine Therapie ist immer ein gemeinsames Tun, wobei Sie aktiv mitgestalten sollen bzw. müssen, denn ohne Ihr aktives Mitwirken kann keine Veränderung geschehen. Je mehr Sie aus unserer gemeinsamen Arbeit mit nach Hause nehmen und dort ausprobieren und umsetzen, desto mehr Selbstwirksamkeit und Veränderungen können Sie erfahren.

Je sicherer Sie sich im Umsetzen des neu Erlernten fühlen, desto besser können Sie sich in Krisensituationen selbst stabilisieren und gut für sich sorgen.